Auszug aus der TAZ, 3.7.2010 Nr. 9229 http://www.kongo-kinshasa.de/taz/taz2010/taz_100703.php
BERLIN taz | Pünktlich zum 50. Unabhängigkeitstag der Demokratischen Republik Kongo gewähren Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) dem Kongo einen massiven Schuldenerlass im Rahmen des Entschuldungsprogramms HIPC. Die Erreichung des HIPC-„Vollendungspunkts“, ab dem bis zu 80 Prozent der Auslandsschulden im Gegenzug für Armutsbekämpfung gestrichen werden, unterstreiche die „erheblichen Fortschritte“ des Landes in den letzten Jahren, erklärte am Donnerstag der IWF-Missionschef im Kongo, Brian Ames. Bis Jahresende werden Auslandsschulden in Höhe von 7,9 Milliarden Dollar (6,4 Mrd. Euro) annulliert, zusammen mit nicht mehr fälligen Zinszahlungen erreicht die Einsparung 12,3 Milliarden.
Kongos Auslandsschuld liegt bei rund 13 Milliarden Dollar, ungefähr so hoch wie das Bruttosozialprodukt. Der letzte IWF-Prüfbericht vom März hatte dem Kongo noch wirtschaftspolitische Mängel bescheinigt. Der G-8-Gipfel in Kanada letzte Woche hatte außerdem die Willkür von Kongos Regierung bei Entzug und Neuvergabe von Bergbaukonzessionen gerügt.