Zum Ende des Jahres 2013 möchten wir uns bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern unseres Kongoprojektes bedanken.
Es war ein erfolgreiches Jahr:
- Vier Stipendiaten, die wir über drei Jahre unterstützten haben, haben erfolgreich das Abitur gemacht und streben ein Studium im Kongo an bzw. haben dies bereits begonnen.
- 30 Kinder und Jugendliche unterstützten wir im Schuljahr 2012 / 2013 durch Zahlung des Schulgeldes von ca. 250 € pro Schüler pro Jahr. Alle hätten ohne unsere Unterstützung die Schule nicht besuchen können. Für das laufende Schuljahr sind die Schulplätze dank Ihrer Spenden und anderer Einnahmen gesichert.
- Alle Stipendiaten erreichten im Schuljahr das Klassenziel mit z.T. sehr guten Leistungen.
- 3 persönliche Patenschaften mit der Verpflichtung der Übernahme des Schulgeldes für die nächsten Jahre wurden abgeschlossen.
- Die Schulpatenschaften mit den Grundschulen „Am Höfling“ in Aachen und Klinkheide in Herzogenrath, der Albert Schweitzer Schule in Würselen und der GHS Aretzstraße in Aachen bestehen weiter.
- Die durchgeführten Doppelkopfturniere verliefen sehr erfolgreich und sollen im nächsten Jahr fortgesetzt werden.
- Willy Kuyitilla führte im Herbst Gespräche im Kongo und vergewisserte sich über die Angaben unserer Partner zu den Projekten. Das Schulprojekt läuft trotz der Rezession im Kongo gut. Nur die persönliche Kontaktaufnahme zu den geförderten Schülerinnen und Schülern ist schwierig. Einerseits gibt es immer wieder neue Probleme mit der Interneteinrichtung in der Schule,andererseits gibt es Ängste der Erwachsenen.
- Materialien stellten wir in diesem Jahr nur begrenzt zur Verfügung, gaben aber finanzielle Unterstützung zur schulischen Einrichtung und spendeten Medikamente für die Krankenstation in Mont – Ngafula.
Politisch scheint es Entspannung im Kongo zu geben.
Von stabilen und kriegsfreien Zeiten kann aber nicht gesprochen werden. Immerhin erlebten viele Bewohner im Kriegsgebiet in diesem Jahr ein ruhigeres Weihnachtsfest als 2012.
abziehende M23 aus Goma
Die M23 hat sich zurückgezogen, dafür gibt es momentan Attacken gegen die FDLR (Hutu-Milz). Die FDLR besetzt kleine Flickenteppiche in unwegsamem Gelände. Nach vielen Jahren Präsenz im ostkongolesischen Busch sind die ruandischen Hutu-Milizionäre mobil, kennen jeden Trampelpfad im Dschungel und bewegen sich mit ihren Kindern und Frauen. Sie tragen Uniformen der kongolesischen Armee, mit der Kongo-Flagge am Arm, und mischen sich auch unter lokale Milizen.
FDLR Milizionär
Aber auch andere Meldungen gib es aus dem Kongo. Hier möchten wir als ein Beispiel einen Bericht über die Okapis von D. Johnson einfügen als Beispiel für eine bessere Zukunft.
Okapi
Kaum ein Kongolese hat je ein Okapi gesehen, aber jeder kennt es: die Okapia johnstoni, eine ausschließlich im kongolesischen Regenwald beheimatete Tierart, die aussieht wie eine verunglückte Kreuzung von Pferd und Zebra, aber mit der Giraffe verwandt ist. Die Waldgiraffe braucht keinen langen Hals, weil sie am liebsten Blätter junger Bäume frisst, und die Streifen auf dem Hintern machen sie im Gestrüpp so gut wie unsichtbar. Kaum ein Kongolese hat es in freier Wildbahn gesehen das Okapi.
Eigentlich perfekt, um Wilderern zu entkommen. Und um als Inbegriff des Rätselhaften, Versteckten zu dienen. Das Wasserzeichen auf manchen kongolesischen Geldscheinen ist ein Okapi, und es gibt einen Fantasieroman „Der Hintern des Okapis“, der von Halluzinationen und verschwundenen Ethnologen handelt.
Die einzigen Kongolesen, die diese Tiere in freier Wildnis kennen und schätzen, sind die Pygmäen der Ituri-Regenwälder, eine der ältesten indigenen Bevölkerungen der Erde. Ebenso wie die Pygmäen sind nun auch die Okapis vom Aussterben bedroht – Opfer der Dauerkrise der Demokratischen Republik Kongo. Das Wild der Region – einschließlich Elefanten und Schimpansen – ist im Nordosten des Kongo Freiwild. Wer hier überleben will, schließt sich entweder einer Miliz an, geht in die Goldminen in den Wäldern oder ins illegale Tropenholzgeschäft. Alles Aktivitäten, die für Okapis lebensbedrohlich sind. Die geschätzten Bestände sind in den vergangenen zehn Jahren von 40.000 auf 10.000 gefallen, sagen Naturschützer.
Von den 10.000 lebt die Hälfte im Okapi-Wildreservat Epulu, dem einzigen Ort, wo Außenstehende die scheuen Tiere besichtigen können. Das Reservat beheimatet nicht nur seltene Tiere, sondern auch Milizionäre. Im Juni 2012 verwüsteten Krieger des Buschkämpfers Morgan mit seiner Miliz „Wasserlöwen“ die Zentrale der kongolesischen Naturschutzbehörde ICCN in Epulu. Sechs Menschen fielen den „Löwen“ zum Opfer, ebenso 13 der 14 Vorzeige-Okapis. Kongos Armee rückte an, vertrieb die Miliz und verwüstete die Station ein zweites Mal, woraufhin auch das letzte Okapi starb.
Epulu wird jetzt wiederaufgebaut. Die Schreckensnachricht von dort erfuhren die Kongolesen übrigens aus dem am meisten respektierten, weil von der UNO aufgebauten Rundfunksender des Landes: Radio Okapi
Danke für die Unterstützung und alles Gute für das Jahr 2014!
für den Vorstand
Elisabeth Paul und Willy Kuyitila
Zum Schluss eine kleine Bilderauswahl über das Leben in der D.R.Kongo und aus unserem Projekt.
Landkinder
Kinderarbeit in einer Mine
Palmölgewinnung
Diamantensuche
UN Soldaten im Kongo
Trinkwasser /Leitungstransport
gespendeter Transporter nach 2 Jahren Einsatz
Willy K. bei der Inspektion
Unterricht
Unterrichtsbesuch
Chemieunterricht
Chemielehrer mit Stipendiaten
Schulbeginn
Unterricht im Hof
„Wandertag“ – Ausflug ins Regierungsviertel
Ausflug zum Markt im gespendeten Schulbus
Spendenübergabe
Willy Kuyitila mit Stipendiaten